Lückenbau in Wismar | zuhause wohnen
Das nur fünf Meter breite Häuschen in der UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt Wismar fügt sich in die umliegenden Häuser ein, als wäre es schon immer dort gewesen. Und doch ist es der einzige Neubau zwischen den vielen Altbauten, die diese Straße in der Altstadt von Wismar säumen.
Um das Haus in diese Baulücke einzuschmiegen, hatte der Architekt und Bauherr strenge Gestaltungsauflagen. In dem schmalen Haus sollte Platz zum Arbeiten und Wohnen geschaffen werden, mit genügend Platz für Kinder und für Gäste. Die Enge musste also irgendwie durch den Grundriss in Großzügigkeit verwandelt werden.
Das Haus wurde demnach nach dem Beispiel des neogotischen Nachbarhauses gestaltet und auf drei Etagen aufgeteilt, sodass jede Etage – das Dachgeschoss ausgenommen – eine angenehme Raumhöhe von 3 Metern aufweisen konnte. Im Erdgeschoss befindet sich das Architekturbüro, darüber liegt die Wohnebene mit Küche, Platz zum gemütlichen Essen und Wohnen und ganz oben liegen Schlaf- und Kinderzimmer. Unter dem Dach befindet sich dann noch ein Gästezimmer – ausreichend Platz für alle also.
Die Mitte des Hauses enthält den sogenannten versteifenden Kern, eine Box in der Mitte jeder Etage, in der Leitungen verlegt wurden und in der sich die Bäder befinden. So werden die langen schmalen Flächen auf angenehme Weise geteilt und doch nicht auseinandergerissen. Weitere Haustechnik wurde in die im Hof liegende Werkstatt ausgelagert, um dem Wohnen und Arbeiten so viel Raum wie möglich zu geben.
Für das Interior Design hat die Bauherrin als Innenarchitekt agiert und schlichte Räume gestaltet. Es gibt kein grelles Farbkonzept, das Holz, die Weiß- und Grautöne bieten eine leichte Basis für die helle Lichtplanung. „Farben spült das Leben ganz von selbst ins Haus.“
Fotos: Ulrich Helweg, Produktion und Text: Carola Baumgarten,
Architektur: Hempel Architekten, http://www.hempel-architekten.de